Mentale Gesundheit in der Migration
Ressourcen erkennen, Seele stärken, Resilienz entwickeln
Mit unseren Angeboten möchten wir Menschen dazu ermutigen, Raum für dieses elementare Thema zu schaffen und den Blick für die eigenen Gefühle, Gedanken und Handlungsmöglichkeiten zu schärfen. Denn wir sind davon überzeugt: Mentale Gesundheit zählt! Die Schnelllebigkeit und hohe Dynamik gesellschaftlicher und sozialer Prozesse verlangen uns Vieles ab.
Mentale Gesundheit bedeutet für uns für Handlungsfähigkeit, Widerstandsfähigkeit und eine selbstbestimmte Haltung in unruhigen Zeiten. Bei den Malteser Werken begreifen wir es als entscheidende Aufgabe unsere Zielgruppen und Mitarbeiter*innen darin zu unterstützen, ihre mentale Gesundheit in den Blick zu nehmen, auf die eigenen Ressourcen zu vertrauen und damit handlungsfähig im Alltag zu sein und langfristig zu bleiben. Deshalb setzen wir uns seit 2018 u.a. mit unserem Kooperationspartner Ipso aktiv für die mentale Gesundheit der Menschen ein, für die und mit denen wir arbeiten.
Angebote für Geflüchtete
Viele geflüchtete Menschen leiden aufgrund von Gewalt, dem Verlust von Familienangehörigen und dramatischen Erlebnissen während ihrer anstrengenden Migrationsreise nach Europa unter psychischem Stress. Dies kann zu Depressionen, Angstzuständen, Panikattacken oder Konfliktverhalten führen, wodurch Integration und Zukunftsgestaltung stark gehemmt werden.
Unsere Projekte zielen darauf ab, die Menschen dort abzuholen, wo sie stehen. Sie sollen ihnen helfen, die Negativspirale zu durchbrechen und ihr Leben aktiv zu gestalten.
Mehr über unsere Projekte
Unsere Angebote für Mitarbeitende in der Abteilung Migration
Die Malteser Werke bieten Schulungen, maßgeschneiderte Workshops, Supervisionen und Coachings an, die auf spezifische Bedürfnisse unserer Betreuungsmitarbeiter*innen zugeschnitten sind, damit sie ihrer Aufgabe bestmöglich nachkommen können.
Ergänzend arbeitet das Team Mentale Gesundheit an der Platzierung und Entstigmatisierung des Themas durch niedrigschwellige Impulse, Arbeitshilfen, bedarfsorientierte Projektarbeit und Gesprächsangebote.
Unsere Kooperation mit Ipso: psychosoziales Counseling
Mit dem niedrigschwelligen kultursensiblen Beratungsansatz Value Based Counseling (VBC) erhalten Geflüchtete, die einer psychosozialen Unterstützung bedürfen, ein professionelles, interkulturelles und muttersprachliches Beratungsangebot. Die Kurzzeitinterventionen von 3-5 Sitzungen finden durch unseren Kooperationspartner Ipso - International Psychosocial Organisation digital oder face-to-face statt, was besonders in ländlicheren Regionen einen Mehrwert bietet. Das Angebot wirkt Symptomen wie Depressionen, Ängsten, Panikattacken oder konflikthaftem Verhalten als Ausdruck der Belastungssituation Geflüchteter entgegen.
Ziel der Beratung ist es, die Klient*innen zu befähigen, ihre Situation zu reflektieren und ihre Stärken zu nutzen, um das eigene Leben wieder aktiv in die Hand zu nehmen. Kriminelle Handlungen, Gewalt gegen Schwächere, Suchtgefahren bis hin zu Suizidabsichten wollen die Malteser durch die muttersprachliche psychosoziale Beratung verringern und dadurch den Alltag von vielen Menschen verbessern. In Deutschland bildet Ipso seit 2016 Migrant*innen mit entsprechender Vorerfahrung und beruflichem Hintergrund zu psychosozialen Counselor*innen für gleichsprachige Migrant*innen aus und betreibt sogenannte Care Center in Berlin, Erfurt, Rostock und Hamburg. Das Value Based Counseling durch Ipso ist innerhalb der Projekte bei den Malteser Werken einer der Bausteine, geflüchtete Menschen im Bereich der Mentalen Gesundheit zu unterstützen.
zur Projektentwicklung IPSO bei den Malteser Werken
Unsere Kooperation mit krisenchat: Beratung via Messenger
Für belastete Kinder und Jugendliche aus Kriegsgebieten sind unkomplizierte Zugänge zu einer schnellen Hilfe meist nicht gegeben. Der Krieg in der Ukraine und seine Folgen haben einmal mehr bestätigt, wie wichtig das Thema mentale Gesundheit insbesondere für Geflüchtete aus Krisengebieten ist.
Wir freuen uns daher sehr, ab Januar 2024 gemeinsam mit dem jungen Sozialunternehmen krisenchat genau diese Versorgungslücke schließen zu können. Gegründet im Jahr 2020, noch zu Corona-Zeiten, berät krisenchat seitdem Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene rund um die Uhr - einfühlsam, professionell und vor allem: schnell. krisenchat möchte, dass alle jungen Menschen erste Hilfe von Fachkräften bekommen, wenn sie in eine Krise geraten. Und das besonders niedrigschwellig per Chat.
Mit Beginn des russischen Angriffskrieges wurde das deutsche Portfolio um krisenchat Ukrainian erweitert und bietet seitdem jungen Ukrainer*innen ein psychologisches Beratungsangebot (WhatsApp, Telegram und SMS). Neben der akuten und niedrigschwelligen Krisenberatung bietet krisenchat auf den Onlinekanälen durch psychoedukative und destigmatisierende Inhalte erste Hilfestellungen.
Unsere Kooperation mit der Online-Lernplattform KIRON: Lernvideos
Seit 2015 bietet Kiron kostenlose Online-Lernmöglichkeiten für Geflüchtete und andere bildungsunterversorgte Menschen an. Grundlage dafür ist der Glaube, dass Bildung Leben verändern, Gesellschaft umgestalten und Brücken bauen kann. Deshalb wurde die Online-Lernplattform Kiron Campus ins Leben gerufen. Sie soll sicherstellen, dass Menschen kostenlosen Zugang zu hochwertiger Bildung für akademisches, berufliches und persönliches Wachstum erhalten.
Projekt Mentale Gesundheit / Ukraine Hilfe
Ziel des Projektes ist die Stabilisierung der mentalen Gesundheit von Geflüchteten und Mitarbeitenden, um sie zu stärken und handlungsfähig zu machen. Dies geschieht durch folgende Ansätze:
- Regelmäßige Impulse und Aktionen. Das Thema wird ins Bewusstsein gerückt und diskutierbar gemacht (Awareness, Sprachfähigkeit). Dies trägt zur Aufwertung und Entstigmatisierung bei.
- Aktive Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit. Psychoedukative Angebote fördern die Handlungskompetenz in Bezug auf die eigene psychische Gesundheit und in Bezug auf andere Menschen.
- Niedrigschwellige kreative Angebote. Fördern das Wohlbefinden, die Begegnung und den Austausch mit anderen.
- Psychosoziale Beratung, z. B. durch krisenchat in digitaler Form, hilft, individuelle Perspektiven aufzuzeigen.
- Regionalkoordinationen machen Netzwerkarbeit. So werden vorhandene Hilfestrukturen im Sozialraum zugänglich und bei Bedarf werden neue Ansätze entwickelt.
- Peer-to-Peer-Support, z. B. im Bereich der Berufsorientierung oder zu Erziehungs- und Familienthemen, fördert die gemeinwesenorientierte Arbeit.
Das Team Mentale Gesundheit ist hierzu mit unterschiedlichen regionalen und fachlichen Schwerpunkten aktiv.
Wir arbeiten im gesamten Malteser Verbund. Sprechen Sie uns gerne an.
Das Angebot der Mentalen Gesundheit ist ein verbundweites Angebot der Malteser
Gefördert durch
Kontakte & Ansprechpersonen
Clara Hüttenbrink-Marku
Projektleitung Mentale Gesundheit Ukraine-Hilfe & Kooperation Ipso
clara.huettenbrink@malteser.org
Anja Müller
Referentin Agilität und Innovation
anja.mueller@malteser.org
Imke Siefer
Regionalleitung Migration Berlin/Brandenburg, Programmleitung Mentale Gesundheit
imke.siefer@malteser.org
Psychologische & pädagogische Ansprechpartner*innen
Andrea Radandt
Supervision und Psychologische Beratung
Andrea.Radlandt@malteser.org
Anastasiia Lotysh
Psychologische Mitarbeiterin / Public Health | Ukraine-Hilfe
Anastasiia.Lotysh@malteser.org
Elen Ambros
Pädagogische Mitarbeiterin | Ukraine-Hilfe Kinder und Jugendliche
Elen.Ambros@malteser.org
Olga Skarzhevska
Psychologische Projektmitarbeiterin | Ukraine-Hilfe
Olga.Skarzhevska@malteser.org
Olga Kaida
Regionalkoordinatorin Mentale Gesundheit | Ukraine-Hilfe Mecklenburg-Vorpommern
olga.kaida@malteser.org
Regionalkoordinator*innen Mentale Gesundheit
Felicitas Jalsovec
Regionalkoordinatorin Mentale Gesundheit | Ukraine-Hilfe Berlin/Brandenburg
Felicitas.Jalsovec@malteser.org
Michael Haas-Busch
Regionalkoordination Mentale Gesundheit | Ukraine-Hilfe Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz & Hessen
Michael.Haas-Busch@malteser.org
Marcus Reiff
Regionalkoordinator Mentale Gesundheit| Ukraine-Hilfe Sachsen
Marcus-Eliser.Reiff@malteser.org