SCHULE DES LEBENS - Künstler*innen mit Fluchterfahrung besuchen deutsche Schulen

Die Schule als Institution spielt eine zentrale Rolle in der Sozialisation durch Prozesse der Vergesellschaftung und Individuation. In diesem Kontext haben alle beteiligten Akteure, die mit dem Schulalltag verbunden sind, entscheidende Einflüsse auf die Entwicklung der Kinder. Schulbesuche von Künstler*innen mit Fluchterfahrung können hier eine einzigartige Gelegenheit für einen bereichernden Austausch zwischen jungen Menschen und Geflüchteten bieten. 

Im Rahmen dieses Austauschs vertiefen Künstler*innen und Schüler:innen ihre Verbindung durch einen fachlichen und kulturellen Dialog. Die Schüler:innen erhalten die Möglichkeit, tiefer in die Lebenswelt der Künstler*innen mit Fluchterfahrung einzutauchen, indem sie deren persönliche Geschichten und künstlerische Ausdrucksformen kennenlernen und ggf. die gewonnenen Erfahrungen in ihre Kunst bzw. künstlerischem Schaffen einfließt.

Die Schule als Ort des Lernens wird zu einem lebendigen sozialen Raum, in dem Begegnungen und Dialoge die Grundlage für eine offene und inklusive Gesellschaft schaffen.

In diesem Prozess spielt die Wertschätzung der Künstler*innen eine Schlüsselrolle, da sie als Vorbilder fungieren und den Schüler*innen zeigen, wie Vielfalt als Bereicherung erlebt werden kann.

Beginn: ab Februar 202

EN: SCHOOL OF LIFE - Artists with refugee experience visit German schools

EN: SCHOOL OF LIFE - Artists with refugee experience visit German schools

The school as an institution plays a central role in socialisation through processes of socialisation and individuation. In this context, all actors involved in everyday school life have a decisive influence on children's development. School visits by artists with refugee experience can offer a unique opportunity for an enriching exchange between young people and refugees. As part of this exchange, artists and pupils deepen their connection through professional and cultural dialogue. Students will have the opportunity to immerse themselves in the lives of refugee artists by getting to know their personal stories and forms of artistic expression and, if necessary, incorporate the experiences gained into their art or artistic work.

The school as a place of learning becomes a lively social space in which encounters and dialogues create the basis for an open and inclusive society. The appreciation of artists plays a key role in this process, as they act as role models and show pupils how diversity can be experienced as enrichment.

Start: from February 202

Schulbesuch Montessori-Gymnasium, Köln | 19.03.2024

Künstlerinnen mit Fluchterfahrung zu Besuch am Montessori-Gymnasium Köln

Am 19. März 2024 war das Montessori-Gymnasium Köln Schauplatz einer außergewöhnlichen Begegnung zwischen zwei Kunst-Leistungskursen der 12. und 13. Klasse und zwei Künstlerinnen mit Fluchterfahrung aus dem Projekt „Kunst Grenzenlos“ und „Mentale Gesundheit / Ukraine Hilfe“.

Die Veranstaltung begann mit einer Einführung in das Projekt KUNST GRENZENLOS durch Sinan Yaman, Yassaman Aghayari, eine iranische Künstlerin, die zuvor in einer Betreuungseinrichtung der Malteser Werke lebte, ist vor Kurzem nach Erftstadt gezogen. Die ukrainische Künstlerin Tetiana Parkhomenko lebt zurzeit in Siegen. 

Die Künstlerinnen teilten mit den Schülern ihre persönlichen Geschichten: Ihre Ausbildung, ihren beruflichen Werdegang, ihre Interessen und die Beweggründe für ihre Flucht sowie die Sehnsucht nach ihrer verlassenen Heimat und ihre Ziele für die Zukunft. Ihre Emotionen, Träume und Sehnsüchte konnten sie eindrucksvoll in ihren Kunstwerken dokumentieren. Im Anschluss an die beiden Impulsvorträge hatten die Schüler*innen die Gelegenheit, die Künstlerinnen in einer entspannten Atmosphäre kennenzulernen und Fragen zu stellen.

Dieser Teil des Treffens erwies sich als offener Austausch, der von gegenseitigem Respekt und großem Interesse geprägt war. Die Begegnung zwischen den Schüler:innen und den beiden Künstlerinnen war nicht nur eine künstlerische Zusammenkunft, sondern auch eine Gelegenheit, über die Kunst hinaus Verbindungen zu knüpfen und Perspektiven zu teilen. Diese Erfahrung nehmen die Beteiligten als positiven Impuls mit. Wir hoffen, dass sich neue Wege der künstlerischen und zwischenmenschlichen Inspiration eröffnen.

Die Schüler*innen
Zwei Kunstleistungskurse mit 28 Schüler*innen hatten sich intensiv mit dem Werk von Edvard Munch beschäftigt. Edvard Munch, der norwegische Maler und Grafiker, zählt zu den bedeutendsten Wegbereitern des Expressionismus. Seine Werke thematisieren die tiefen menschlichen Tragödien zwischen Liebe und Tod und drücken die menschlichen Gefühle schonungslos und eindringlich aus. Während der Veranstaltung hatten einige der jungen Künstler*innen die Möglichkeit, ihre eigenen Werke zu präsentieren.

Interne Kooperation: Kunst Grenzenlos & Mentale Gesundheit & Abteilung Schule
Der Schulbesuch ist das Ergebnis einer abteilungsübergreifenden, gegenseitig ergänzenden Zusammenarbeit bei den Malteser Werken. Daran sind die beiden Projekte „Kunst Grenzenlos“ und „Mentale Gesundheit / Ukraine Hilfe“ sowie die „Abteilung Schule“ beteiligt. In Zukunft sind weitere synergetische Kooperationen geplant, um weitere gemeinsame Aktionen und Veranstaltungen umzusetzen. 

Weitere Kooperationspartner
Die Veranstaltung wurde in Kooperation mit dem Montessori-Gymnasium Köln (Carolin Marställer & Daniel Landmann), Aktion Neue Nachbarn Köln (Ulrich Thomas & Isabel Heinrichs) umgesetzt. Ihr Engagement trugen maßgeblich zum Erfolg bei. Wir danken auch Maggy Fichtner, vom Verein seiSTARK e.V., für die Unterstützung als Dolmetscherin.

EN: Artists with refugee experience visit Montessori-Gymnasium Cologne

EN: Artists with refugee experience visit Montessori-Gymnasium Cologne

On 19 March 2024, the Montessori-Gymnasium in Cologne was the venue for an extraordinary encounter between two art performance courses from Year 12 and 13 and two artists with refugee experience from the "Kunst Grenzenlos" and "Mental Health / Ukraine Help" projects.

The event began with an introduction to the KUNST GRENZENLOS project by Sinan Yaman, Yassaman Aghayari, an Iranian artist who previously lived in a Malteser Werke care centre, recently moved to Erftstadt. The Ukrainian artist Tetiana Parkhomenko currently lives in Siegen. 

The artists shared their personal stories with the pupils: Their education, their professional careers, their interests and the reasons for their flight as well as their longing for their abandoned homeland and their goals for the future. They were able to impressively document their emotions, dreams and longings in their artwork. Following the two keynote speeches, the students had the opportunity to get to know the artists in a relaxed atmosphere and ask questions.

This part of the meeting proved to be an open exchange characterised by mutual respect and great interest. The encounter between the students and the two artists was not only an artistic meeting, but also an opportunity to make connections and share perspectives beyond art. The participants will take this experience with them as a positive impulse. We hope that new paths of artistic and interpersonal inspiration will open up.

The pupils
Two art performance courses with 28 pupils intensively studied the work of Edvard Munch. Edvard Munch, the Norwegian painter and graphic artist, is one of the most important pioneers of Expressionism. His works thematise the profound human tragedies between love and death and express human emotions in an unsparing and haunting way. During the event, some of the young artists had the opportunity to present their own works.

Internal cooperation: Kunst Grenzenlos & Mental Health & School Department
The school visit is the result of a cross-departmental, mutually complementary collaboration at Malteser Werke. The two projects "Kunst Grenzenlos" and "Mentale Gesundheit / Ukraine Hilfe" as well as the "School Department" are involved. Further synergetic cooperation is planned for the future in order to realise further joint campaigns and events. 

Other co-operation partners
The event was implemented in cooperation with the Montessori-Gymnasium Köln (Carolin Marställer & Daniel Landmann), Aktion Neue Nachbarn Köln (Ulrich Thomas & Isabel Heinrichs). Their commitment contributed significantly to the success of the event. We would also like to thank Maggy Fichtner from the organisation seiSTARK e.V. for her support as an interpreter.